Kurventechnik: Anlieger

Die Basisvariante um geschmeidige durch den Anlieger zu kratzen 

von Daniel Kraut am 24.4.2020/Bikearena Aflenz

Kurven sind das A und O des Radfahrens und sind oft Entscheidungsträger, ob ein Trail Spaß macht und Flow hat oder ob er einfach nur “Naja” ist. Mit der richtigen Technik wird aus jedem “Naja – Erlebnis” ein “Aha Flowkracher”. 

Egal ob Mountainbike, Rennrad oder City Hobel, die Technik in Kurven ist immer die Gleiche.

Fahrtechnik Tipps

  1. Vorausschauend und geschmeidig

Bei der Anfahrt auf die Kurve steht man parallel auf den Pedalen, der Blick ist auf den Kurveneingang gelegt, das Tempo wird rechtzeitig vor der Kurve reduziert. Die Fahrspur ist ganz außen, hier hilft die optimale Geschwindigkeit. Ein sehr wichtiger Punkt bei Kurven ist die Blickrichtung, welche den genauen Kurvenverlauf vor zeichnet.

  1. Bremse aufmachen

Der Oberkörper wird leicht nach vorne geschoben und legt sich Kurveneinwärts, Schultern runterdrücken, Hände entspannt am Lenker. Das Bike fällt wie von alleine in die Falllinie und die Fliehkräfte beginnen zu wirken. Das innere Pedal wandert nach oben.

  1. Aktiv durch die Kurve

Die Hüfte drückt dabei nach außen, Blick geht Richtung Kurvenende. Jetzt beginnt man das Bike mit Gefühl in die Kurve zu drücken. Die Brust, der Kopf und die Hüfte geben die Richtung vor, die Arme sind dabei leicht gebeugt. Wir bauen Körperspannung auf, damit wir das Bike gegen den Untergrund pressen können.

  1. Draufdrücken

Jetzt gilt es locker auf den Pedalen zu stehen und das Bike einfach in die Kurve fallen zu lassen. Schwerpunkt ist zentral über dem Bike, Hüfte über dem Sattel. Die Reifen schneiden sich bei richtiger Druckverlagerung in die Kurve, was man akustisch hören kann und spürt. Wer zusätzlichen Druck aufbauen möchte, kann den Fußballen am Pedal drehen, um den perfekten Druck aufs Pedal zu bekommen.

  1. Kontrollierter am Scheitelpunkt

Um mehr Kontrolle zu erhalten, wird der Druck auf die Pedale erhöht. Der Blick geht dabei schon über das Kurvenende hinaus. Das Bike liegt fast im 90° Winkel zum Boden.

  1. Drauf halten

Das Bike zieht im letzten Drittel der Kurve nach unten und wir verlagern die Körperposition. Bei der optimalen Geschwindigkeitswahl bleibt man bis zum Schluß am oberen Rand der Kurve, trotzdem merkt man wie das Bike nach innen zieht. 

  1. Volle Fahrt voraus

Am Ende der Kurve sind die Beine wieder parallel auf den Pedalen und wir befinden uns in der Grundposition. Der Flow bringt uns ein breites Grinsen ins Gesicht.

Übung macht den Meister

Um Anlieger perfekt zu fahren, bedarf es einiger Übung und Erfahrung am Bike. Es empfiehlt sich, langsam zu beginnen und das Tempo stetig zu erhöhen. Aus unseren Kursen kann ich nur sagen, “eine Kurve öfters probieren und so das Gefühl für den Bewegungsablauf verinnerlichen!” Der Bewegungsablauf bleibt bei jeder Kurve der Gleiche, wenn man ihn einmal verinnerlicht hat. Bei engeren Anliegern muss man mehr Druck aufs Bike ausüben, um die perfekte Linie zu halten.

Solltet ihr Fragen oder Anregungen zu unseren Tipps haben, stehe wir euch gerne zur Verfügung oder ihr bucht einfach einen Kurs bei uns!